Wie
fast alle unserer Wanderwege lassen wir auch diesen am Vorplatz
unserer Kirche beginnen. Hier können wir das imposante Pfarrhaus
mit Pächterhaus bewundern. Das gegenüberliegende Mehlhorn-Gut
vermittelt einen Eindruck von der Größe und Schönheit vieler
Bauernhöfe unseres Ortes. Die Friedenslinde zeugt von früheren
historischen Ereignissen. Unsere Kirche und die ehemalige Schule
runden diese Ensemble an Bauwerken ab. Im Erdgeschoß der ehemaligen
Schule richtet der Heimatverein eine Heimatstube ein. Nicht
vergessen wollen wir die Lutherlinde auf dem Friedhof.
Nachdem wir uns an der Schautafel mit Aussagen zur Isenburg informiert haben
machen wir uns auf den Weg zur Isenburg. Dieser Weg ist, wie manch
andere Wege auch, in Privatbesitz. Möge sich der Wanderer
entsprechend verhalten.
An der Burgruine angelangt erhält man einen ersten Eindruck von der Größe
der Anlage. Wer noch keine "runden Ecken" kennt, kann sie von Wildbach kommend an der Außenmauer erblicken.
Zur Geschichte der Burg wurde schon viel geschrieben. Der
interessierte Wanderer sollte sich mit der vorhandenen Lektüre
befassen.
Etwas bergab begeben wir uns dann auf den Rittersteig. Dieser Steig führt
uns am Steilhang der Mulde entlang in Richtung Stein. Da dieser
Steig alpinen Charakter hat sollte man auch die entsprechende
Vorsicht walten lassen. Der gesamte Muldensteilhang ist FFH-Gebiet.
Bergseitig kann man gut die vielen Felsenformationen erkennen.
Rechts von uns fließt die Mulde. Etwas dahinter verläuft die 1859
fertig gestellte Bahnlinie und noch etwas weiter entfernt die
Talstraße. Auf halber Wegstrecke erkennen wir an der rechten
Muldenseite einen Gebäudekomplex. Um 1880 wurde hier von Gustav
Toelle die "Prinzenhöhle-Holzschleiferei errichtet. Viele
Jahre später befand sich in den Gebäuden eine Maschinenfabrik. Später
dann wurde es zum Ferienheim umgebaut. Dieses wiederum wurde dann
zum Asylantenheim gemacht. Jetzt steht es leer.
Bevor wir einen steilen Aufstieg beginnen erreichen wir einen Hohlweg der
ins "Roth" oder und ins "Rothgrundstück" führt.
Auf der gegenüberliegenden Muldenseite stand die anfangs des 20.
Jahrhunderts abgebrannte Rothmühle. Eine uralte Linde kündet noch
von diesem Ort. Ist der Aufstieg geschafft befinden wir uns auf dem
Europäischen Radwanderweg. Dieser Weg war früher eine Landstraße
3.Ordnung und Verbindungsstraße zwischen Wildbach und Stein. Jetzt
verläuft unser Wanderweg leicht bergab und führt uns gemächlich
zum steil abfallenden "Sanften Heinrich". Sein Name ist
auf den verantwortlichen Bauleiter dieser Straße zurückzuführen.
Vor dem Straßenbau wurde dieses Wegestück als "Hemmberg"
bezeichnet. Hemmberg deshalb, weil die Fuhrleute ihre
"Schleifen" (Bremsen) straff anziehen mussten, um ihre
Fuhrwerke heil den Berg hinunterzubringen. Haben wir den Fuß des
"Sanften Heinrichs" erreicht sind wir auch schon an der Bärenschlucht.
Hier kann ich mich entscheiden ob ich den etwas beschwerlicheren Weg
links wähle, oder aber bis zu den Steiner Wohnhäusern laufe und
dann links abbiege. Dieser Weg lässt aber von der Bärenschlucht
sehr wenig erkennen. Bärenschlucht heißt dieses Flurstück, weil
1747 hier der letzte Bär unserer Gegend erlegt wurde. Mehrere
Hohlwege in diesem Bereich lassen auf einen regen Fuhrwerksbetrieb in
früheren Zeiten schließen. Entlang der Bärenschlucht durchwandern
wir nun den Steinwald. An der Verbindungsstraße
Hartenstein-Schneeberg benutzen wir nun einen gut ausgebauten
Forstweg um unserem Ziel näher zu kommen. Ehe dieser Weg wieder
talwärts führt biegen wir nach rechts ab und erreichen am
Sportplatz vorbei laufend unseren Pfarrfelsen. Hier stehen den
Wanderern viel Sitzgelegenheiten zur Verfügung, die zu einer
verdienten Rast einladen. An diesen schönen Fleckchen Heimat kann
man lange Zeit verweilen und die Mühen der Wanderung vergessen.
Von hier ist der Ausgangspunkt unserer Wanderung auch bald erreicht. Man
braucht sich nur nach dem Turm unserer Kirche zu richten.
Jürgen Hüller im Auftrag des Heimatvereins Wildbach e.V. |